Regionale Veranstaltungen

Hier finden Sie eine Übersicht zu Terminen und Berichten von lokalen Jungtierbesprechungen.

 


bericht - Tierbesprechung in Niedersachsen am 08.09.2024

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bericht - Tierbesprechung in Weinheim am 02.10.2022

Auch in diesem Jahr fand eine Jungtierbesprechung bei Jürgen Heil in Weinheim statt. In der kurzen Begrüßung richtete Jürgen Heil Grüße von Edgar Kliewe aus und überreichte die goldene Ehrennadel an Manfred Unger. Unter den Teilnehmenden befand sich ebenfalls der Preisrichter Michael Gallasch und zwei Gäste aus Rumänien Die Tierbesprechung wurde von unserem Hauptzuchtwart Reinhard Lawall durchgeführt. Die vielen verschiedenen Farbschläge und individuellen Fehler lieferten eine breite Diskussionsgrundlage, nicht nur über vererbbare Fehler, sondern auch über Haltungs- und Fütterungsfehler.

Den Anfang machten der Farbenschlag Gelb. Reinhard verwies nochmal darauf hin, dass ein Tier, das in einem Schaukäfig von sich aus einen guten Anstieg zeigt, einem Preisrichter natürlich gleich positiv auffällt. Anhand der Hähne konnte der Unterschied einer losen und festen Feder sehr gut gezeigt werden.

Eines der schwarzen Tiere zeigte eine typische Gabelzacke. Reinhard wies darauf hin, dass schwarze Tiere, die aus einer blaugesäumten Verpaarung fallen, oft eine viel zu helle Lauffarbe besitzen; ein Wunsch auf der Bewertungskarte. Eine schwarze Henne mit Rosenkamm wurde für ihren ausgeprägten grünen Lack gelobt, der bei vielen schwarzen Tieren ebenfalls einen starken violetten Ton enthält.

Die Roten hinterließen einen guten Eindruck: eine straffe Feder, eine gleichmäßige Farbe und eine gute Figur. Eine Änderung im Standard in kommenden Standard erlaubt nun schwarze Anteile in den Schwingen der Tiere. Die Auswirkungen konnten eindrucksvoll an zwei Tieren gezeigt werden. Das Tier mit Schwarzanteilen zeigte ein gräuliches Untergefieder, aber eine sehr gute Federstruktur. Wo der Schwarzanteil fehlt, ist das Untergefieder weiß, die Feder viel zu haarig.  

Die Gelb-schwarzgesäumten zeigten sich in einer großen Vielfalt. Neben der Form und Farbe kommt es hier auch auf die Säumung der Federn an. Die Unterschiede und Vorzüge konnten anhand von drei Hennen veranschaulicht werden: Eine sehr helle Henne mit fehlender Säumung, eine Henne mit sehr guter Säumung und eine dritte, bei der der Saum breiter sein sollte. Auch einer der Hähne zeigte eine sehr gute Brustsäumung. Ganz klar, die helle Henne ganz links mit fehlender Säumung ist kein Ausstellungstier, aber dennoch sehr wertvoll für die Zucht! Ein weiterer Vorzug des Tieres ist die Brust, Wünsche sind eine kürzere Körperform und Anstieg. Wie wird nur eine bessere Farbe, Säumung und eine Würfelform erreicht? Durch Ausgleichszucht mit einem Hahn mit sehr guter Farbe, Säumung und einem sehr kurzen Körper. Ein Beispiel für solche einen Hahn stand ein paar Käfige weiter: durch seine Körperform wirkt er fast mehr wie ein Ball anstatt eines Würfels, ist also viel zu kurz im Körper. Er bringt eine sehr gute Farbe und Säumung mit. Bei einer Verpaarung dieser beiden Tiere können Tiere entstehen, die in den Merkmalen viel näher am Orpington-Standard liegen als die Elterntiere. Auch bei den Gelb-schwarzgesäumten gibt es Federprobleme. Diese zeigen sich zum Beispiel im Schenkelgefieder. Die Federn sind hier manchmal nur noch Flaum, keine richtige Feder mehr. In den Schwingen zeigten sich schöne breite Federn. Reinhard wies darauf hin, bei der Entwicklung der Jungtiere auf die Axialfeder zu achten, die eine geschlossene Schwinge gewährleistet.

Flügellücken konnten anhand eine Splash-Hahns noch einmal verdeutlich werden. Die Zacke auf der Fahne des Hahnes führte zu der Diskussion, ob diese erlaubt oder als Fehler zu bewerten ist. Bei der Bewertung ist hier auch immer der Verlauf der Fahne mit einzubeziehen.

Schwarz-weiß Gescheckte: Ein Hahn zeigte ein vollständig weißes Untergefieder, was ihn sowohl für die Ausstellung als auch für die Zucht unbrauchbar macht. Ausstellungstiere sollten zur Hälfte ein schwarzes Untergefieder besitzen.

Fütterungs- und Haltungsfehler

An einigen Tieren konnten Fütterungs- und Haltungsfehler gezeigt werden.

Werden die Gestreiften und Splash witterungsbedingt nass, so verfärbt sich das weiße Gefieder gelb. Der gestreifte Hahn wurde von Beginn an mit Junghennenfutter gefüttert und nicht mit proteinreichem Kükenfutter. Die Auswirkungen: struppiges, nicht voll ausgebildetes Gefieder. Finden sich einzelne, „angefressene“ Federn, zum Beispiel im Abschluss, kann das darauf hindeuten, dass das Tier aufgrund einer niedrigen Stellung in der Rangfolge in der Gruppe nicht genug Futter bekommt. Schilf im Gefieder deutet auf eine zurückliegende Infektion, eine Futterumstellung oder Futtermangel aufgrund einer niedrigen Stellung Rangfolge des Tieres in der Gruppe hin. Auch verklebte Federn sind auf einen Fütterungsfehler zurückzuführen. Öffnet sich die Feder am Ende, ist der verklebte Teil haarig und die Hakenstrahlen fehlen.

Außerdem sollten die Tiere regelmäßig in die Hand genommen werden. Eine unerkannte Verletzung am Ballen kann schnell zu einem Ballen-Abszess führen, den nur ein Tierarzt behandeln sollte.

                   

Danke Reinhard für diese ausführliche und informative Tierbesprechung!

Ein großer Dank gilt Jürgen Heil, seiner Frau und allen Helfern, die diese Tierbesprechung und die Verpflegung mit Getränken und Mittagessen in Weinheim ermöglicht haben!